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Klasse 5 - Mehr Freiheit im Matheunterricht

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Vielen Dank für eure vielen Hinweise! Ich gehe mal kurz auf einige eurer Anmerkungen ein:


1. Freiarbeitsphase länger und gemeinsame Gesprächsrunde kürzer; Rückblick am Anfang der Stunde weglassen.

Mir fehlt Erfahrung mit dem freien Arbeiten, um abschätzen zu können, ob z. B. 5-10 Minuten Gesprächsrunde genügen, um ein paar Ergebnisse vorstellen zu können und auch noch über Tipps und Tricks zum Arbeiten reden zu können. Ich habe mir ein paar Videos von Schulen angesehen, die sehr umfassend Freiarbeit einsetzen und darin betonten mehrere, dass gerade diese gemeinsamen Runden der Motor der weiteren Arbeit wären, weil die Kinder sich dort gegenseitig Anregungen geben würden und auch Anerkennung erfahren. Eine Gefahr der freien Arbeit ist aus meiner Sicht, weniger wahrgenommen zu werden oder sich wenig wahrgenommen zu fühlen. Das war übrigens auch der Grund, warum ich am Anfang der Stunde den Austausch mit dem Partner eingebaut habe. Es sollte sicherstellen, dass jeder Schüler mindestens mit einer Person mal kurz über seine Ergebnisse und Pläne sprechen kann. Ich frage mich nun aufgrund eurer zahlreichen Anmerkungen hierzu, ob meine Bedenken da vielleicht doch eher unbegründet sind. Ich hätte schon auch gern mehr freie Lernzeit als nur die 35 Minuten. Vielleicht streiche ich dann wirklich erstmal den Austausch mit dem Partner und kürze die Gesprächsphase am Ende. Dann schaue ich, ob wir mehr Zeit benötigen.


2. Die Idee mit den vorbereiteten Gesprächskarten und die Idee, die Rollen vorher selbst festzulegen

... finde ich super, vielen Dank!


3. Aufgaben am Anfang der Stunde in die Hausaufgaben verlagern

Das möchte ich eher nicht. Ich habe in den letzten Jahren die Erfahrung gesammelt, dass "Dienstag Kopfübung, Freitag Rückblick" unter mehreren Betrachtungsweisen für die Kinder sehr hilfreich war.

  • Erstens war es für die Kinder nach den ersten zwei Wochen so vertraut, dass sie den Unterricht nach der Begrüßung fast automatisch einfach begonnen habe. Ich habe nur die Aufgaben am Smartboard aufgelegt und es ging sofort los. Alle waren sofort fokussiert.
  • Viele Schüler haben von allein, also ohne Hausaufgabe, für den Rückblick die letzten Themen wiederholt, um dort gut abzuschneiden, und dann vor der Stunde manchmal noch Verständnisfragen mit mir oder untereinander geklärt. In Klassen, in denen ich diese "Tests" nicht eingesetzt habe, konnte ich nie beobachten, dass Kinder sich selbständig ihre Aufzeichnungen einfach nochmal angesehen und z. B. am Anfang der Stunde Fragen hierzu geäußert haben.
  • Zusätzlich ist es ein sehr geeignetes Mittel, um Schwierigkeiten zu entdecken. Liegen Probleme eher an fehlendem Grundwissen oder an fehlendem Durchblick im aktuellen Thema? Das kann man anhand dieser kleinen "Tests" gut sehen. Die Schüler protokollieren das in einer Tabelle auch mit. Auch für die Eltern ist das wertvoll, weil sie ebenfalls gut sehen können, in welchen Themengebieten ihre Kinder noch Schwierigkeiten oder eben Stärken haben.
  • Ich selbst sehe, welche Themenbereiche in der gesamten Klasse noch intensiver bearbeitet werden sollten und welche schon gut klappen.
  • Wenn die Aufgaben nach Hause verlagert werden, kann ich nicht beurteilen, wie viel davon wirklich selbst entstanden ist. Das verzerrt mir das Bild zu sehr.


Ich habe bestimmt einige eurer Anmerkungen vergessen, aber ich schicke erstmal ab. Vielen lieben Dank euch allen!


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